Metallomics 2011: Chemiker der Universität Münster laden zu Symposium über die Rolle von Metallen in Biologie und Medizin ein
An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) findet vom 15. bis zum 18. Juni das dritte internationale Symposium zur interdisziplinären Forschung im Bereich der Metalle in biologischen Systemen, "Metallomics 2011", statt.
Über 300 Wissenschaftler aus 47 Ländern und von allen fünf
Kontinenten diskutieren über die Rolle von Metallen in Biologie und
Medizin. Zu den Tagungsthemen zählen unter anderem Untersuchungen über
Wirkungen und Nebenwirkungen metallhaltiger Medikamente, beispielsweise
die toxischen Wirkungen des Krebsmedikaments Cisplatin, und die
Aufklärung der molekularen Ursachen. Die Forscher diskutieren auch
Mechanismen der Abwehr von Schwermetallen durch Pflanzen oder die
Wirkungsweise von Biokatalysatoren (Enzymen).
Metallomics ist ein junges und aufstrebendes Forschungsgebiet, das
besonders stark auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen ist:
Biologen untersuchen die Rolle der Metalle in den elementaren
Lebensvorgängen, Chemiker und Pharmazeuten entwickeln und analysieren
aktive Substanzen, Mediziner wenden diese in der Therapie an und
Physiker bauen wissenschaftliche Geräte für die medizinische Diagnostik.
Wesentliche Beiträge für das Fachgebiet der Metallomics kommen daher
aus der Analytischen Chemie, die den Nachweis geringster Spuren von
Metallen und ihren Verbindungen in komplexen biologischen Proben
ermöglicht. Hierzu kommen in der Regel gekoppelte Techniken aus
chromatografischen Trennmethoden und selektiven Detektionsverfahren auf
Basis der Atomspektroskopie oder der Massenspektrometrie zum Einsatz.
Das Symposium wird von Prof. Dr. Uwe Karst, Dr. Michael Sperling und
Dr. Martin Vogel vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie
der WWU organisiert und geleitet. Als Analytische Chemiker beschäftigen
sie sich mit der Untersuchung der Reaktionen metallhaltiger
Pharmazeutika im Organismus. Nicht nur das bekannte Krebsmedikament
Cisplatin, sondern auch antibakterielle Silber- oder
Quecksilberverbindungen, goldhaltige Rheumamedikamente oder
Kontrastmittel auf Metallbasis für bildgebende medizinische
Untersuchungsverfahren sind Gegenstand ihrer Forschungsarbeiten, die
zumeist in Kooperation mit anderen Arbeitsgruppen aus Medizin, Pharmazie
oder Lebensmittelchemie durchgeführt werden. Source: Pressemitteilung upm
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